Unter dem Begriff Makuladegeneration wird eine Gruppe von Erkrankungen des Auges zusammengefasst, die die Makula lutea (Punkt des schärfsten Sehens, auch „Gelber Fleck“ genannt) der Netzhaut betreffen und mit einem fortschreitenden Funktionsverlust der dort befindlichen Gewebe einhergehen.

Altersbedingte Makuladegeneration (AMD)

Die Altersbedingte Makuladegeneration ist eine Erkrankung, die das Auge im hinteren Bereich an der Netzhautmitte - der Makula - angreift. Die Netzhaut besitzt an der Stelle der Makula die größte Auflösung und ermöglicht es uns beispielsweise Gesichter zu erkennen und zu Lesen. Mit den anderen Teilen der Netzhaut können wir die Umgebung erkennen. Die Netzhaut ist aus vielen verschiedenen Schichten aufgebaut und nur ein reibungsloses ineinandergreifen dieser Schichten, ermöglicht ein funktionierendes Sehen.

Wie viele Menschen leiden an AMD (altersbedingter Makuladegeneration)?
Die Anzahl der Menschen in Deutschland die an einer Altersabhängiger Makuladegeneration (AMD) erkrankten lag im Jahr 2012 bei rund 1.608.000.

Wer ist davon betroffen?
Besonders Menschen ab dem 50. Lebensjahr sind betroffen, das Risiko zu erkranken steigt jedoch mit zunehmendem Alter. Weitere sog. Risikofaktoren sind: Nikotinkonsum. Rauer erkranken früher und zeigen schwerwiegendere Verläufe. Ebenfalls geht ein sehr hoher Teil des AMD Risikos auf genetische Einflüsse zurück.

Andere Einflussfaktoren wie eine zu starke Belastung mit UV-Strahlung und Bluthochdruck wird noch diskutiert.

Wie äußert sich diese Erkrankung?

Die AMD ist eine schmerzlose Erkrankung , die nicht plötzlich auftritt- vielmehr bemerkt der Patient, dass die Sehschärfe im Blickzentrum allmählich abnimmt.

Bei der feuchten Form der AMD kommt es zum Verzerrt Sehen:gerade Linien erscheinen auf einmal krumm. Dies lässt sich einfach mit dem Amsler Gitter überprüfen oder alternativ mit einem Blick auf die Kacheln im Badezimmer.

Im fortgeschrittenen Stadium bleibt im zentralen Gesichtsfeld ein dunkler Bereich und nur die Umgebung kann wahrgenommen werden. Die betroffenen Erblinden also nicht im herkömmlichen Sinne, da die Peripherie noch wahrgenommen wird.

Formen der altersbedingten Makuladegeneration (AMD)

Die altersbedingte Makuladegeneration kann in zwei Formen-nämlich die trockene und die feuchte Form-unterteil werden.

Trockene AMD
Die trockene AMD ist mit ca. 85% die häufigere Form der altersbedingten Makuladegenerationen und die Sehverschlechterung verläuft langsamer als bei der feuchten Form.

Bei der trockenen AMD schafft es die Netzhaut nicht mehr Stoffwechselprodukte abzubauen und daher lagern sich kalkhaltige und lipidhaltige Stoffwechselprodukte in der Bruchmembran (Grenzschicht zwischen Aderhaut und den Zellen des retinalen Pigmentepithels)ein und diese verdickt sich.

Durch die Verdickung der Bruchmembran kann die Ver- und Entsorgung der anderen Netzhautschichten nicht mehr gegeben sein.

Im Laufe der Erkrankung entwickelt sich ein Untergang der Photorezeptorschicht und der Choriokapillaris (Netzwerk kleiner Blutgefäße zwischen den großen Aderhautgefäßen und der Bruchmembran). Da außerdem auch von einer Fehlregulation des körpereigenen Abwehrsystems und defekten Schutzmechanismen gegenüber oxidativem Zellstress ausgegangen wird, sind dies mögliche Ziele zukünftiger Therapien.

Feuchte AMD
Der Anteil der feuchten AMD liegt bei nur 15%, jedoch kommt es hier zu einem schnelleren fortschreiten der Erkrankung mit einem schnelleren Verlust der zentralen Sehschärfe. Bei der feuchten Verlaufsform kommt es zur Einsprossung von Gefäßen aus der Aderhaut. Die verschiedenen Schichten der Netzhaut sind dadurch nicht mehr aneinander aufliegend. Es kommt zum Verzerrtsehen. Die Gefäßwände dieser neugebildeten Gefäße können undicht sein und lecken.

Diagnostik

Beurteilung des Augenhintergrundes - Fundoskopie

Mittels einer Lupe und der Spaltlampe kann die Netzhaut mit der Makula, den Gefäßen und dem Sehnerven beurteilt werden.

Optische Kohärenztomograpfie - OCT

Die Optische Kohärenztomographie ermöglicht eine berührngslose Bidgebung. Auf den unterschiedliche Ebenen der Netzhaut wird das infrarot Licht reflektiert und so hochauflösende, zweidimensionale Schnittbilder und dreidimensionale Schnittbildererzeugt.

Alle Schichten der Netzhaut werden aufgenommen und Flüssigkeitseinlagerungen oder vermehrte Stoffwechselprodukte können den Schichten zugeordnet werden. So kann unterschieden werden ob eine Therapie eingeleitet werden sollte.

Fluoreszenzangiographie - FAG

Bei der Fluoreszenzangiographie wird dem Patienten ein Farbstoff- Fluorescein- in die Vene injiziert, bei weiter Pupille wird dann der Augenhintergrund in den unterschiedlichen Anflutungsphasen des Farbstoffes fotografiert. Die Verteilung des Farbstoffes im weiteren Zeitverlauf ist hierbei von Interesse.

Bei der AMD ermöglicht diese Untersuchung eine Unterscheidung ob eine trockene oder ob eine feuchte Form vorliegt. Zeigen sich degenerative Veränderungen ohne Farbstoffaustritt so liegt die trockene Form vor. Kommt es zu Farbstoffaustritt so liegt eine feuchte AMD vor. Je nachdem ob der Farbstoffaustritt in der Früh- oder der Spätphase der Angiographie stattfindet, kann die feuchte Form weiter unterteilt werden.

Therapie der feuchten altersbedingten Makuladegeneration (AMD)
Wurde die feuchte Verlaufsform der AMD diagnostiziert so gibt es verschiedene Wirkstoffe die mittels einer intravitrealer Injektionen im Glaskörper des Auges platziert werden. Die verwendeten Wirkstoffe sind Inhibitoren des VEGF ( „Vascular Epidermal Growth Factor“- der eine Rolle in der Bildung von neuen Blutgefäßen), die Bildung der neueinsprossenden Gefäße soll so verhindert werden.

Verschiedene Wirkstoffe:

- Aflibercept

- Ranibizumab

Diese Wirkstoffe müssen regelmäßig ins Auge eingebracht werden, sobald der Patient erneut eine Verschlechterung der Sehkraft bemerkt und sobald sich im OCT eine Flüssigkeitsansammlung zeigt.

 
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