Eine Uveitis ist eine Entzündung der mittleren Augenhaut (Uvea, bestehend aus Aderhaut, Strahlenkörper, Regenbogenhaut). Auch Glaskörper und Netzhaut können beteiligt sein. Im Deutschen wird auch der Terminus Regenbogenhautentzündung verwendet, wobei dieser Begriff strenggenommen nur die anterioren Uveitiden erfasst. Es gibt eine Vielzahl von verschiedenen Krankheitsbildern, die eine Uveitis hervorrufen können.

Nach dem Ort (nicht nach der Schwere) der Entzündung werden unterschieden:

  • Die Uveitis anterior ist eine Entzündung des vorderen Bereichs der Uvea, vor allem der Iris und des Ziliarmuskels. Begleitend können hier ein Makulaödem und ein Ödem der Sehnervenpapille auftreten.
  • Die Uveitis intermedia betrifft den mittleren Teil der Uvea. Man findet hier die höchste Dichte freier Entzündungszellen im Glaskörper (Glaskörperentzündung oder Vitritis). Es können aber auch wenige Zellen in der vorderen Augenkammer vorhanden sein. Eine Sonderform der intermediären Uveitis ist die Pars planitis, bei der entzündliche Ablagerungen besonders am unteren Übergangsbereich zwischen Netzhaut und Ziliarkörper auftreten. Begleitend können hierbei eine Periphlebitis retinae (Gefäßentzündung von Netzhautvenen, Vaskulitis), ein Makulaödem und ein Papillenödem auftreten.
  • Die Uveitis posterior betrifft den hinteren Bereich der Uvea und umfasst auch Veränderungen an der Netzhaut und Aderhaut durch Infiltration mit Entzündungszellen. Man spricht dann je nach befallenem Gewebe von Retinitis, Choroiditis oder Chororetinitis.
  • Die Panuveitis zeigt in allen 3 Bereichen Entzündungszellen. Der Befund sagt aber nichts über die Schwere der Entzündung aus.

Ebenso ist eine Unterscheidung nach definierten Erkrankungsmustern möglich:

  • Die primäre Uveitis (ca. 40 % der Patienten). Diese ist, von der anatomischen Zuordnung (s.o.) abgesehen, nicht weiter erklärbar.
  • Die sekundäre Uveitis (ca. 60 % der Patienten), die sich weiter unterteilt in: 
    - assoziiert mit Systemerkrankung
    - Infektion
    - okuläres Syndrom
    Von den Uveitiden sind die Masquerade-Formen bzw. Pseudo-Uveitiden zu unterscheiden. Diese können mit Tumoren im Auge (z.B. okulozerebrales Lymphom) zusammenhängen. Die vermeintlichen Entzündungszellen sind dann Tumorzellen. Andere Pseudo-Uveitiden sind u.a. die Retinopathia pigmentosa und das Pigmentdispersionssyndrom.

Generell gilt: Je weiter vorne und außen die Entzündung im Auge lokalisiert ist, desto mehr akute Beschwerden treten auf. Die Entzündung hinterer Aderhautanteile (Posteriore Uveitis/Panuveitis) führt häufiger zu einer dauerhaften Herabsetzung der Sehschärfe (akute Symptome: Wolkensehen, Verschwommensehen) als eine anteriore Uveitis, bei der die Augenrötung im Vordergrund steht. Ferner treten auf: Schmerzen, Fremdkörpergefühl, Lichtempfindlichkeit, Tränenfluss. Die typischen Symptome einer Uveitis anterior sind rotes Auge, Schmerzen, Lichtempfindlichkeit. Die Symptome einer Uveitis intermedia sind Schleier- und Punktesehen bei äußerlich weißem Auge.
Die Erkrankung kann, muss aber nicht, beidseitig auftreten und kann von Laien leicht mit einer Bindehautentzündung verwechselt werden. Bestimmte Uveitiden bei Kindern mit einer rheumatischen Erkrankung können ohne die typischen Uveitissymptome ablaufen und so unbemerkt bleiben. Kinder, bei denen ein Rheuma frisch diagnostizert wurde, sollten unverzüglich einem Augenarzt vorgestellt werden.

Die Behandlung einer Uveitis erfolgt in Abhängigkeit von der Schwere und dem Verlauf. Oft kommt man mit cortisonhaltigen Augensalben, ggf. in Kombination mit cortisonfreien Entzündungshemmern in Form von Augensalben oder Tropfen aus. In schweren Fällen der Iritis (Regenbogenhautentzündung) wird eine Injektion von Cortison unter die Bindehaut und/oder die Gabe von Cortisontabletten notwendig. Bei einer zugrundeliegenden bakteriellen Infektion ist eine gezielte antibiotische Therapie angezeigt.

 
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