Als Presbyopie (von altgriechisch πρέσβυσ [présbys] „alt“ sowie ὤψ [ōps] „Auge“) - auch Alterssichtigkeit beziehungsweise Altersweitsichtigkeit genannt - wird der fortschreitende, altersbedingte Verlust der Nahanpassungsfähigkeit des Auges mittels Akkommodation bezeichnet. Ein scharfes Sehen in der Nähe ist dann ohne geeignete Korrektur nicht mehr möglich. Presbyopie ist dabei jedoch keine Krankheit im engeren Sinne, sondern eine normale altersbedingte Funktionseinschränkung.

Verfügt ein 10-Jähriger über einen Akkommodationsbereich von etwa 15 Dioptrien (dpt), so ist dieser bei einem 20-jährigen bereits auf ca. 10 dpt zurückgegangen, bei einem 30-jährigen auf rund 7 dpt.

Im Alter von 40 Jahren umfasst der durchschnittliche Akkommodationsbereich 4,5 dpt. Der Nahpunkt eines Normalsichtigen rückt also auf etwa 22 cm vom Auge fort. Hier beginnen in der Regel die ersten subjektiven Beschwerden, die sich darin äußern, dass Lesetexte immer weiter von den Augen entfernt gehalten werden, um noch scharf zu sehen.

Da aufgrund der Armhaltung der normale Leseabstand bei ca. 40 cm liegt, sind ab ca. 45 Jahren die ersten optischen Hilfsmittel notwendig, die die schwächer werdende Naheinstellungsfähigkeit im individuell erforderlichen Umfang genau ausgleichen. In der Regel geschieht das mit Hilfe einer Brille. Die Presbyopie beeinflusst einen bereits zuvor bestehenden Brechungsfehler (zum Beispiel Myopie oder Hyperopie) nicht, sondern bedarf immer einer zusätzlichen Korrektur für die Nähe (Nahaddition). Entsprechend dem Fortschreiten der Alterssichtigkeit etwa bis zum 70. Lebensjahr muss die Glasstärke für die Nähe immer weiter verstärkt werden.

Im Allgemeinen wird die schwächste Korrektur gewählt, die ein angenehmes Nahsehen ermöglicht. So wird die verbliebene Akkommodationsfähigkeit der Linse genutzt und der Fernpunkt im größtmöglichen Abstand vom Auge gehalten.

 
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